Arealnetze zur Strom- und Wärmeversorgung

Dieses Mal informierten sich die teilnehmenden Kommunen des Energieeffizienz-Netzwerks über sogenannte „Arealnetze“ zur (Strom- und Wärmeversorgung) und durften dazu am 05.02.2020 zu Gast bei der Stadt Ebermannstadt sein. Herr Ingo Endres begrüßt die Teilnehmer und geht in seinem Vortrag näher auf die aktuellen energietechnischen Projekte im Rahmen des Netzwerkes und aktuelle energetische Förderprogramme ein.

Als Einstieg in den fachlichen Teil des Netzwerktreffens referiert Frau Pia Meiller vom IfE über die gesetzlichen Unterschiede bei Kundenanlagen und geschlossenen Verteilernetzen. Kundenanlagen im klassischen Sinn betreffen die Energieversorgung einer kleineren Einheit, wie beispielsweise ein Mehrfamilienhaus. Diese Anlagen können aber auch auf größere Areale ausgeweitet werden und werden damit zur sogenannten „Quartiersversorgung“. Wichtig hierfür ist der Betrieb von dezentralen Stromerzeugungsanlagen (z. B. Photovoltaikanlagen), eine hohe Stromabnahmedichte und eine hohe Stromeigennutzungsquote. Als Projektbeispiel nennt Frau Meiller die Quartierslösung im oberbayerischen Freilassing. Für das Quartier in Freilassing wertete IfE zunächst den Strom- sowie Wärmebedarf aus. Daraus wurde dann ein sinnvoller Strom- & Wärmeverbund mit der Mittelschule, der Grundschule und dem Schwimmbad Badylon in Freilassing beschlossen. Durch das Zusammenspiel der PV-Anlagen und des BHKWs in der Energiezentrale am Klärwerk wird ein sehr hoher Autarkiegrad von ca. 90 % in diesem Areal in Freilassing erreicht, worauf die Stadt zur Recht sehr stolz sein kann.

Im Rahmen des zweiten Fachvortrags präsentiert Herr Bernhard Bedenk von der Überlandszentrale Mainfranken zum Thema “Kaltwärme eine Erfolgsgeschichte der ÜZ – Quartierslösung mit Erdwärme im ländlichen Raum”. Bei der Planung von Nahwärmenetzen sind laut Herrn Bedenk bei einer Wärmebelegungsdichte unter 1.000 kWh/Meter Wärmenetz*Jahr dezentrale Wärmeerzeuger die richtige Wahl. In jedem Fall sind in Neubaugebieten aufgrund der geringen Bedarfsmengen die Verluste alleine durch die Wärmenetze erheblich. Um diese Leitungsverluste umgehen zu können, würden sich dezentrale Wärmeerzeuger eignen. Als dezentrale Wärmeerzeuger können unter anderem Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden, welche neben der Beheizung in den Wintermonaten auch zur Kühlung des Wohnraums in den Sommermonaten dienen, eingesetzt werden. Bei dieser Wärmepumpe wird die Wärme anteilig durch 80 % Geothermie und 20 % Strom erzeugt.

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