Die Energieeffizienz-Netzwerkteilnehmer (Gemeinde Brand, Markt Hirschaid, Markt Konnersreuth, Markt Neualbenreuth, Stadt Grafenwöhr, Stadt Neunburg vorm Wald, Stadt Tirschenreuth, Stadt Waldsassen) haben sich zum vorletzten Mal vor dem Ablauf der 3-jährigen Förderphase des Netzwerks im Rathaus der Stadt Neunburg vorm Wald getroffen.
Das vom Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (IfE) im Jahr 2016 gegründete Energieeffizienz-Netzwerk läuft nun in die Endphase. Die Teilnehmer trafen sich bisher vierteljährlich um energietechnische Themen zu besprechen und sich auszutauschen. Bei dem 11. Netzwerktreffen am 11.02.2019 ging es diesmal um digitale Stadt anhand des Beispiels der Mittelschule in der Stadt Neunburg vorm Wald.
Herr Bürgermeister Martin Birner von der Stadt Neunburg vorm Wald hieß die Anwesenden herzlich willkommen und stellte die Vertreter der Mittelschule vor. Er nannte die bisherigen Bemühungen im Zusammenhang mit der digitalen Schule und lobte die Gemeinschaft des Schulverbandes Neunburg vorm Wald. Danach übernahm die Rektorin der Mittelschule, Frau Irene Träxler, das Wort und hielt einen kurzen Vortrag zur Ausstattung, den Räumlichkeiten und den vielseitigen Angeboten der Mittelschule. Im Anschluss stellte der Bürgermeister der Gemeinde Dieterskirchen, Herr Hans Graßl, der selbst an der Schule unterrichtet, das Modellprojekt „digitale Schule“ vor. Zuerst ging er auf die begünstigenden Voraussetzungen eines solchen Projekts ein, wie z.B. eine gute Infrastruktur in Form von W-LAN und einem gut ausgebauten Breitbandanschluss sowie ein durchdachtes Medienkonzept, welches in der Praxis auch umgesetzt werden kann. Aber nicht nur die Schüler müssen mit den digitalen Medien vertraut gemacht werden, sondern natürlich auch die Lehrkräfte in Form von freiwilligen Fortbildungen oder Tutorenprogrammen. Nach dem Vortrag konnten die Anwesenden einen Blick in die unterschiedlichen Räume der Mittelschule werfen und wurden von den Schülern persönlich über den Ablauf des Unterrichts mit digitalen Medien informiert.
Nach dem Rundgang wurden die Voraussetzungen von Frau Hofmann (IfE) zusammengefasst. Ein aufgeschlossenes Kollegium, Schulleitung und Mitarbeiter ist u.a. Grundvoraussetzung eines solchen Projekts. Außerdem müssen die Schüler, Lehrer und Eltern von Anfang an mit einbezogen.
Nach der Besichtigung gab Herr Bürgermeister Birner den Teilnehmern einen Einblick in das Konzept der digitalen Stadt. Er betonte, dass die „digitale Stadt“ ein langwieriges Projekt sei, bei dem es zahlreiche Faktoren gebe, die beachtet werden müssten. Das Projekt steht zwar noch in den Startlöchern, aber es sind mittlerweile reichlich Ideen vorhanden.
Anschließend stellte Herr Stefan Schedl (IfE) den hydraulischen Abgleich vor und ging auf die Ziele, die notwendigen Unterlagen, die Vorgehensweise und mögliche Förderprogramme ein. Die Nutzerzufriedenheit im Zusammenhang mit einer gleichmäßigen Wärmeverteilung und einem sparsamen Betrieb des Wärmeerzeugers sind die wichtigsten Ziele des hydraulischen Abgleichs. Herr Schedl betonte, dass es wichtig sei, so viele und genaue Daten vom Gebäude zu erhalten wie möglich, um bei den Berechnungen eine möglichst geringe Fehlerquote, aufgrund von Abschätzungen, zu erhalten. Außerdem stellte er kurz den Ablauf vor. Zuerst erfolgt die Systemanalyse, anschließend die Volumenstromoptimierung, danach die Pumpenoptimierung und zum Schluss die Betriebsoptimierung.
Im Anschluss wurden in einem kurzen Überblick die aktuellen Projekte in den einzelnen Kommunen, wie die Betrachtung von Wärmenetzen, die Erstellung von Energieausweisen für die kommunalen Liegenschaften oder Effizienzsteigerungsmaßnahmen für die Kläranlagen, sowie das 12. und letzte Netzwerktreffen in der Förderphase, welches am 23. Mai 2019 an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden stattfinden wird, besprochen. Zudem wurden die Anwesenden über aktuelle Förderprogramme informiert und auf energierelevante Veranstaltungen hingewiesen.
Danach hielt Herr Schärtl, Geschäftsführer des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Nord-Ost-Gruppe Neunburg vorm Wald, nach einer kurzen Vorstellung des Zweckverbands einen Vortrag zum Thema „Energiemanagementsystem beim Wasserzweckverband“. Der Einstieg in die Thematik des Energiemanagements erfolgte zunächst mit einer Definition, danach wurden die Vorteile bzw. die Motivation zur Einführung eines solchen Systems vorgetragen.
Als Vorteile eines solchen Systems nannte Herr Schärtl z.B. einen geringeren CO2‑Ausstoß, eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit sowie die Motivation der eigenen Mitarbeiter, da diese ihre eigenen Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen und umsetzen können.
Ein Energiemanagementsystem hilft die Energieverbräuche systematisch zu analysieren und unterstützt beim Aufbau und bei der Organisation von Prozessen, welche die Energieeffizienz verbessern und Energieeinsparpotential realisieren. Zusammenfassend nannte er die bisherigen Erfolge und finanziellen Einsparungen. Am Ende des Netzwerktreffens stellte Herr Brunner, ebenfalls vom Zweckverband, die funkauslesbaren Ultraschall-Wasserzähler vor, die nach und nach im Gebiet installiert wurden. Er berichtete den Teilnehmern von positiven Auswirkungen, die seit der Einführung der neuen Zähler vorliegen. Seit der Umrüstung kam es zu keinen nennenswerten Ausfällen.
Quelle Titelbild: Helga Probst
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