Anlässlich des 2. Energieeffizienznetzwerk-Treffens lud das Institut für Energietechnik IfE GmbH die Teilnehmer des Energieeffizienznetzwerks zur Kläranlage nach Abensberg ein.
Von stetig steigenden Kosten auf Kläranlagen ist nahezu jede Kommune betroffen. Aus diesem Grund haben sich die Teilnehmer des Energieeffizienznetzwerks dazu entschlossen, das 2. Netzwerktreffen am 20.05.2019 auf der Kläranlage der Stadt Abensberg durchzuführen und rund um das Thema „Energieeffizienzsteigerung auf Kläranlagen und Möglichkeiten der regionalen Klärschlammentsorgung“ zu tagen.
Zu Beginn begrüßten Herr Hans Schmid, Werkleiter der Stadtwerke Abensberg, und Simon Heim vom Institut für Energietechnik IfE GmbH an der OTH Amberg-Weiden die Teilnehmer. Anschließend stellte Herr Heim die Agenda des Netzwerktreffens vor und ging im Rahmen seines Vortrags näher auf den aktuellen Stand der Detailprojekte in den Netzwerk-Kommunen ein. Im weiteren Verlauf stellte er aktuelle Fördermöglichkeiten dar, welche für die anwesenden kommunalen Vertreter interessant und relevant sein könnten, wie zum Beispiel die zum 1. Januar 2019 in Kraft getretene Kommunalrichtlinie oder auch die neu geschaffene Heimat-Digital-Richtlinie.
Im ersten Fachvortrag des Tages präsentierte Martin Huber vom Institut für Energietechnik die typischen aktuellen Probleme in der kommunalen Abwasserentsorgung. Anhand verschiedener durch das Institut bislang durchgeführte Studien zeigte er aber auch mögliche interkommunale Lösungsansätze auf. Ein wichtiger erster Schritt für die Reduktion der zu entsorgenden Klärschlammengen und somit auch zur Kostenreduktion wären effiziente Wege zur Entwässerung und Trocknung des Klärschlamms. Die schlussendliche Verwertung oder Entsorgung des Klärschlamms stellen die Kommunen sogar noch vor deutlich größere logistische und finanzielle Hürden, auch wenn die Technologien grundsätzlich vorhanden wären.
Zum Schluss seines Vortrags unterstrich Huber auch deutlich, dass es keinen pauschalen Lösungsweg für Klärschlammentsorgung auf interkommunaler Ebene gäbe, vielmehr müssten die Strukturen vor Ort sehr individuell geprüft werden um ein sinnvolles und effizientes Zusammenspiel zu ermöglichen.
In der anschließenden Diskussion unter den anwesenden Bürgermeistern und kommunalen Vertretern bestätigte sich nochmals, dass im Grunde alle Kommunen sich im Bereich Klärschlamm mit den gezeigten Problemen konfrontiert sehen. Man ist sich durchwegs einig, dass es zeitnah wichtige und einschneidende landes- und bundespolitische Weichenstellungen benötigt, um die Kommunen hier zu entlasten.
Im zweiten Teil seines Fachvortrags stellte Huber Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung bei Kläranlagen und Abwasserpumpwerken vor. Er zeigte die typischen Verbrauchsgruppen und übliche Hauptverbraucher auf Kläranlagen auf und erläuterte den Anwesenden Ansatzpunkte und Einsparpotenziale. Das Hauptaugenmerk ist dabei meist auf Gebläse, Pumpen und die Schlammentwässerung zu richten. Herr Wolfgang Neumayer vom gleichnamigen Ingenieurbüro präsentierte den Teilnehmern anschließend welche energetischen Maßnahmen in den letzten Jahren auf der Kläranlage in Abensberg umgesetzt wurden und welche Einsparpotenziale sich hieraus bislang ergaben. Er erläuterte ausführlich welche Investitionen in den letzten Jahren getätigt wurden und wie sich diese bislang auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Einsparung auswirken. Durch Maßnahmen wie Erneuerung der Belüftung und der Gebläse konnten gegenüber dem Anlagenzustand 2008 die erforderlichen Strombezugsmengen um mehr als 60% gesenkt werden.
Abschließend führte Betriebsleiter Konrad Ettengruber die anwesenden Bürgermeister und Kommunalvertreter in einem Rundgang durch die Kläranlage und erläuterte die zuvor vorgestellten Maßnahmen direkt am Objekt.
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