Ende August besuchte eine zweiköpfige Delegation der OTH Amberg-Weiden und des IfE die Rakuno Gakuen University in Sapporo, Japan. Nicholas O’Connell vom IfE und Max Becker vom Kompetenzzentrum KWK reisten im Rahmen des gemeinsamen Projekts BayIntAn „Ausbau und Intensivierung der Kooperation in Forschung und Lehre zwischen der Hokkaido University und der OTH Amberg-Weiden“ zu Prof. Shiho Ishikawa. Prof. Shiho Ishikawa hat sowohl an der Hokkaido University als auch an der Rakuno Gakuen University in Sapporo (Hokkaido, Japan) einen Lehrauftrag inne. Sie bringt dort ihre Erfahrungen als Agraringenieurin im Bereich der Biogaserzeugung ein.
Während des Besuchs wurden neue Forschungsaufträge erarbeitet und drei Biogasanlagen besichtigt, welche im Rahmen der geplanten Forschungsprojekte als Demonstrationsanlagen dienen sollen. Die Insel Hokkaido ist stark landwirtschaftlich geprägt und Biogasanlagen werden, anders als in Deutschland, ausschließlich zur Nutzung von Reststoffen (Gülle und Mist) genutzt. Das erzeugte Gas wird meist, wie auf der besuchten Anlage in Hiroo, klassisch mittels KWK-Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Auf der Anlage in Shikaoi kommt bereits eine sehr zukunftsträchtige Technologie zum Einsatz: Dort steht eine der weltweit ersten Erzeugungsanlagen von grünem Wasserstoff durch Dampfreformierung von Biogas. Das Biogas wird zunächst aufgereinigt und im Anschluss vom Bestandteil CO2 befreit. Das verbliebene Methan CH4 wird dann mittels Wasserdampf in Wasserstoff H2 und CO2 gespalten. Der Wasserdampf wird im Anschluss verdichtet und bei einem Druck von 700 bar gespeichert. Genutzt wird der Wasserstoff direkt vor Ort an einer Tankstelle für ca. 25 Brennstoffzellen-PKW, die im Gebiet um Shikaoi betrieben werden. Beim Besuch konnte auch ein Betankungsvorgang beobachtet werden.