Anlässlich des 4. Energieeffizienznetzwerk-Treffens lud das Institut für Energietechnik IfE GmbH die Teilnehmer des Energieeffizienz-Netzwerks Landkreis Forchheim in das Rathaus Ebermannstadt ein.
Von stetig steigenden Kosten auf Kläranlagen ist nahezu jede Kommune betroffen. Aus diesem Grund haben sich die Teilnehmer des Energieeffizienznetzwerks dazu entschlossen, das 4. Netzwerktreffen am 13.05.2019 in Ebermannstadt durchzuführen und rund um das Thema „Energieeffizienzsteigerung auf Kläranlagen und Möglichkeiten der regionalen Klärschlammtrocknung“ zu tagen.
Bauamtsleiter der Stadt Ebermannstadt Herbert Bloß begrüßte die Teilnehmer des Energieeffizienz-Netzwerks Forchheim und gab einen Überblick zur Stadt sowie den bereits umgesetzten Effizienzmaßnahmen. Professor Dr. Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden, stellte die Agenda des Netzwerktreffens und den aktuellen Stand der Netzwerkprojekte vor. Anschließend wurde mit den Teilnehmern ein gemeinsames Einsparziel für die Laufzeit des Netzwerks erarbeitet. Die Einsparung des witterungsbereinigten Wärmebedarfs soll in Summe ca. 10 % betragen. Hauptansatzpunkte sind die Wärmedämmung und Sanierung öffentlicher Gebäude bzw. der Ausbau kommunaler Wärmenetze. Bei der elektrischen Energie sollen zum Ende des Projektes rund 5 % eingespart werden. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung, die Optimierung von Kläranlagen und weitere Maßnahmen sollen hierbei zielführend sein.
Herr Brautsch geht im Rahmen seines anschließenden Fachvortrags näher auf Möglichkeiten zur Reduzierung der Kosten für die Klärschlammentsorgung ein. Herr Brautsch zeigt wirtschaftliche und technische Lösungen im Hinblick auf die energetische Nutzung des in den kommunalen Kläranlagen anfallenden Klärschlammes auf. Durch ein gemeinsames Handeln über die Gemeindegrenzen hinaus, können wichtige Skaleneffekte genutzt werden, welche sich entscheidend auf die Wirtschaftlichkeit der Klärschlammnutzung auswirken können. Diese Skaleneffekte führen vor allem bei Investitionen in Anlagentechnik zur Entwässerung und Trocknung sowie bei logistischen Fragestellungen zu signifikanten Verbesserungen.
Herr Professor Brautsch stellt in einem weiteren Fachvortrag Möglichkeiten zur Effizienzeinsparung bei Kläranlagen vor. Zunächst geht Herr Brautsch auf Basis einer Übersicht näher auf die Prozesse und die Bereiche mit den höchsten Energieverbrauch bei Kläranlagen ein. Die größten Energieverbraucher und den damit verbunden hohen Energieeinsparpotential einer Kläranlage stellen grundsätzlich Gebläse, Pumpen (Hebewerke, Schlammpumpen, etc.) und Schlammentwässerung dar.
Das Netzwerktreffen endet mit einer Führung durch den Klärwärter der Kläranlage Ebermannstadt. Besonderes Interesse hat das mit Klärgas betriebene BHKW mit einer elektrischen Leistung von 35 kWel und einer thermischen Leistung von 55 kWth bei den Teilnehmern geweckt. Die Vielzahl an Fragen sowie der intensive Austausch der Teilnehmer der Netzwerkkommunen verdeutlichen weiterhin die stetig steigende Brisanz steigender Energie- und Klärschlammentsorgungskosten.
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