Bürgermeister informieren sich in Freilassing zur kommunalen Eigen-Energieversorgung

Dieses Mal informierten sich die teilnehmenden Kommunen des Energieeffizienz-Netzwerks Südostbayern über sogenannte „Arealnetze“ zur (Strom- und Wärmeversorgung) und durften dazu zu Gast bei der Stadt Freilassing sein. Zweiter Bürgermeister Gottfried Schachenbauer, freute sich, die Kommunalvertreter begrüßen zu dürfen und betonte die Wichtigkeit solcher regionaler Projekte am Beispiel des „Energieverbunds Freilassing“.

Bevor Prof. Dr. Markus Brautsch vom Netzwerkträger, dem Institut für Energietechnik (IfE), gemeinsam mit den Teilnehmern über die verschiedenen Projekte der Netzwerk-Kommunen berichtete, erinnerte Netzwerkmoderator Dr. Willie Stiehler, von der Energieagentur Südostbayern GmbH noch an das letzte Netzwerktreffen im Sommer in Deggendorf. Hier wurden gemeinsam Energieeinsparziele für die Netzwerklaufzeit bis Oktober 2021 von 5 % im Strom- und 10 % im Wärmebereich festgelegt – machbare Ziele, die die starke Motivation der Teilnehmer, im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende schnellstmöglich das Maximum an Energieeinsparung und Energieeffizienz in ihren Gemeinden zu erreichen, unterstreicht.

Für die Projektliste hat Frau Schneider, Umweltbeauftragte der Stadt Traunstein angekündigt, dass aktuell ein Maßnahmenkatalog in den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr für die geplante Stelle des neuen Klimaschutzmanagers der Stadt zusammengestellt wird. Hans Stalleicher, Klimaschutzmanager der Stadt Trostberg freut sich aus Trostberg zu berichten: „Die Bewusstseinsbildung für einen Wärmeverbund ist durch die Bedarfserhebung in zwei Stadtteilen entstanden. Die Baugenossenschaften haben mitgeteilt, dass 80 % der Heizungen ausgetauscht werden sollten“. „In der Gemeinde Kirchanschöring hat sich ein neues, zusätzliches Projekt für das Netzwerk aufgetan“, so Bürgermeister Birner - „eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher inkl. Inselbetrieb, Eigenverbrauch und Einspeisung ist angedacht“.

Abschließend zum Sachstandsbericht des Netzwerks informierte Prof. Dr. Brautsch die Netzwerkteilnehmer über aktuelle Förderprogramme, die die Kommunen nutzen können und sollten.

Als Einstieg in den fachlichen Teil des Netzwerktreffens referierte das IfE über die gesetzlichen Unterschiede bei Kundenanlagen und geschlossene Verteilernetze. Kundenanlagen im klassischen Sinn betreffen die Energieversorgung einer kleineren Einheit wie beispielsweise ein Mehrfamilienhaus. Diese Anlagen können aber auch auf größere Areale ausgeweitet werden und werden damit zur sogenannte „Quartiersversorgung“. Wichtig hierfür ist der Betrieb von dezentralen Stromerzeugungsanlagen (Photovoltaikanlagen), eine hohe Stromabnahmedichte und eine hohe Stromeigennutzungsquote. Ob das Quartier in Freilassing diese Voraussetzungen erfüllt, wurde zunächst vom IfE geprüft und der Strom- sowie Wärmebedarf ermittelt. Daraus wurde dann ein sinnvoller Strom- & Wärmeverbund mit der Mittelschule, der Grundschule und dem Schwimmbad Badylon in Freilassing beschlossen. Durch das Zusammenspiel der PV-Anlagen und des BHKWs in der Energiezentrale am Klärwerk wird ein sehr hoher Autarkiegrad von ca. 90 % in diesem Areal in Freilassing erreicht, worauf die Stadt zur Recht sehr stolz sein kann.

Rainer Wagner, Betriebsleiter des Energieverbund Freilassing (ENVER) führte zum Abschluss des informativen Nachmittags die Netzwerk-Teilnehmer noch durch die neue Energiezentrale mit dem Blockheizkraftwerk (BHKW) und der Hackschnitzelanlage.

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