Integrierte Wärmenutzung
Im Auftrag der Stadt Gersthofen und mit Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wurde ein „Klimaschutzteilkonzept Integrierte Wärmenutzung in Kommunen“ ausgearbeitet. Zunächst wurde hierfür detailliert die Energiebilanz im Ist-Zustand unter Einbindung aller relevanten Akteure in den drei Verbrauchergruppen „Private Haushalte“, „Kommunale Liegenschaften“ und „Wirtschaft“ erfasst:
- Den höchsten thermischen Energiebedarf weist die Verbrauchergruppe Wirtschaft auf. Dies ist insbesondere auf den Energiebedarf des Industrieparks zurückzuführen, welcher für energieintensive Prozesse benötigt wird.
- Der thermische Energieverbrauch wird dominiert durch den Brennstoffeinsatz im Industriepark (insbesondere Ersatzbrennstoffe). Außerhalb des Industrieparks decken hauptsächlich Erdgas und Heizöl den thermischen Energiebedarf.
- In Summe werden im thermischen Bereich rund 4% aus erneuerbaren Energieformen erzeugt
Als zentrales Ergebnis der Energiebilanz im Ist-Zustand wurde ein gebäudescharfes Wärmekataster ausgearbeitet. Das gebäudescharfe Wärmekataster dient als Grundlage zur Ermittlung des Potenzials der energetischen Gebäudesanierung, zur Konzeptionierung von Nah- und Fernwärmeversorgungslösungen sowie zur Berechnung von Potenzialen der erneuerbaren Energieversorgung von Gebäuden.
Auf Basis des gebäudescharfen Wärmekatasters konnte berechnet werden, dass der Wärmeverbrauch durch Einsparmaßnahmen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung von aktuell rund 635.00 MWh im Jahr 2015 auf rund 439.000 MWh im Jahr 2040 gemindert werden könnte.
Das Kernziel des Klimaschutzteilkonzepts war die Erstellung eines umsetzungsorientierten und praxisbezogenen Maßnahmenkataloges, der konkrete Handlungsempfehlungen für die Kommune und weitere Akteure aufzeigt. Dieser Maßnahmenkatalog wurde in enger Abstimmung mit den kommunalen Vertretern unter Einbindung der Öffentlichkeit ausgearbeitet und während des Prozesses stetig konkretisiert. Die ausgearbeiteten Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren durch die jeweiligen Akteure geprüft und sukzessive umgesetzt werden.
Auftraggeber
Stadt Gersthofen
Laufzeit des Projekts
Januar 2017 - Dezember 2017
Projektleiter
Dipl. Ing. (FH) Maximilian Conrad