Durch die Regelungen im Rahmen der Corona-Pandemie sind auch die Teilnehmer des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Südostbayern virtuelle Wege gegangen – das siebte Treffen fand diesmal als Online-Veranstaltung statt. Thema war „Photovoltaik – aktuelle Potenziale und Anreize“.
Zum virtuellen Netzwerktreffen hat Peter Pospischil von der Energieagentur Südostbayern GmbH, dem Netzwerkmoderator, die Teilnehmer begrüßt, einen Überblick zum Programmablauf verschafft und den Aufbau des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks mit den moderierten Netzwerktreffen, am Beispiel des Netzwerktreffens in Sauerlach Anfang des Jahres erklärt. Zudem hat er die energietechnische Beratung, die das Institut für Energietechnik (IfE) für verschiedene Projekte der Netzwerk-Kommunen macht, erläutert.
Ingo Endres vom Institut für Energietechnik (IfE) stellte dann die verschiedenen Projekte der Netzwerk-Kommunen vor. So konnte Endres zusammen mit Franz Eichinger vom Landratsamt für den Landkreis Traunstein berichten, dass die Machbarkeitsprüfung für ein Biogas-BHKW in öffentlichen Liegenschaften abgeschlossen werden konnte und der Aufbau eines Energiedatenmanagements weiterhin läuft. Aus der Stadt Deggendorf steuerte Frau Ulrike Watzek bei, dass das Hochbauamt bereits dabei ist, Fachplaner für das vom IfE vorgestellte Erdgas-BHKW mit Pellet-Spitzenlastkessel zu beauftragen. Auch konnte das Projekt „BHKW Altenwohnheim“ im Markt Pförring bereits dem Bürgermeister und dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Ingo Endres informierte zum Abschluss des Sachstandsberichts im Netzwerk die Teilnehmer über aktuelle Förderprogramme im Bereich Energie für Kommunen und ausgezeichnete Projekte des IfE. Laut dem IfE gibt es aktuell auch verstärkt Bedarf an Informationen für Bürgerinnen und Bürgern zum Thema „Alternative Heizmethoden“ – hier hat die Energieagentur Südostbayern den Kommunen gerne angeboten, Vorträge halten zu können.
Im fachlichen Teil des Energieeffizienz-Netzwerktreffens referierte Simon Heim, Fachmann für Photovoltaik beim Institut für Energietechnik, über Photovoltaikanlagen und deren Potenziale für Bürger. Herr Heim betonte, dass Bayern unangefochtener Spitzenreiter bei Zubau von PV-Anlagen ist, die Anlagenleistung aber im Durchschnitt vergleichsweise klein ist – was zeigt, dass private Haushalte einen großen Teil des Zubaus einnehmen. Gängigste Betriebsweise ist momentan die Eigennutzung mit Überschusseinspeisung, da die Vergütung des Stroms nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) nach wie vor möglich, der Eigenverbrauch aber wirtschaftlicher ist. Um möglichst viel Strom vom eigenen Dach im Haushalt nutzen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten - angefangen beim angepassten Nutzerverhalten (bspw. Wäsche bei Sonnenschein waschen) über ein Lastmanagement (Smart Home) bis hin zum Stromspeicher im Haus. Die Höhe der zusätzlichen Investition bewegt sich bei diesen Möglichkeiten von keiner bis zum eher hohen Invest für einen Speicher. Um die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage auch mit Speicher erreichen zu können, ist es wichtig, den Strombedarf im eigenen Haus zu kennen, um den Speicher nicht zu groß auszulegen. Neben der EEG-Vergütung bietet der Bund aktuell keine weitere Förderung, das Land Bayern bezuschusst über das 10.000-Häuser-Programm aber Speicher (geknüpft an den Neubau einer Photovoltaik-Anlage) und viele Kommunen legen eigene Förderprogramme für erneuerbare Energien und Steigerung der Energieeffizienz vor Ort auf. Heim informierte hierzu, dass das IfE und auch die Energieagentur den Netzwerkkommunen bei der Auflage möglicher kommunaler Förderrichtlinien unterstützen können.
Zum Abschluss des virtuellen Netzwerktreffens wurde bereits auf den nächsten Termin im Winter hingewiesen, das dann hoffentlich wieder als persönliches Treffens stattfinden kann.
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