Die Kliniken Nordoberpfalz AG (KNO) hat sich dazu entschlossen, die Anforderungen aus dem Energiedienstleistungs-Gesetz (EDL-G) durch die Durchführung eines Energieaudits zu erfüllen. Hierbei mussten die folgenden geforderten Vorgaben nach DIN 16247-1 berücksichtigt werden:
1. Einleitender Kontakt
Zu Beginn des Energieaudits wurden gemeinsam mit der KNO die Rahmenbedingungen des Energieaudits festgelegt. Es wurde neben den Erwartungen und Zielen des Energieaudits auch der Grad der Gründlichkeit festgelegt. Nach Absprache des IfE mit dem zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mussten auf Grund des Multi-Site-Verfahrens nur 6 der insgesamt 8 Standorte energetisch untersucht werden.
2. Auftakt-Besprechung
Beim Auftakt-Termin wurde das gemeinsame Vorgehen beim Energieaudit besprochen. Des Weiteren konnte im Rahmen des Auftaktgesprächs auch die Besonderheiten der zu untersuchenden Liegenschaft kommuniziert werden.
3. Datenerfassung
Vom IfE wurden detaillierte Verbrauchsdaten mit den dazugehörigen Nachweisen (z. B. Energieverbrauchsabrechnungen) angefragt und ausgewertet. Hier vergleicht das IfE anhand von Kennzahlen die energetische Effizienz des untersuchten Krankenhauses mit vergleichbaren Krankenhäusern.
4. Außeneinsatz
Beim Außeneinsatz macht sich das IfE ein Bild von der vorhandenen Energieversorgungssituation und kann bei einem Rundgang mit dem zuständigen Personal vor Ort bereits erste, energetische Verbesserungspotentiale feststellen. Zusätzlich wurden vom IfE Energieeinspartipps an angetroffene Mitarbeiter beim Rundgang übermittelt.
5. Analyse
Auf Basis der vorhandenen Daten und des Außeneinsatzes wurden energetische Einsparpotentiale genannt und die entsprechende Einsparung kalkuliert und wirtschaftlich bewertet. Für jeden der im Energieaudit untersuchten Bereiche wurden die thermischen, elektrischen Verbräuche analysiert sowie die entsprechend größten Verbraucher aufgedeckt. Des Weiteren wurde auch in einzelnen Bereichen der Gebäudezustand bewertet.
6. Bericht
Im Abschlussbericht werden alle in den vorangegangenen Punkten 1-5 gesammelten Informationen dokumentiert. Neben den geringinvestiven Maßnahmen wie beispielsweise der Austausch der bestehenden Heizungspumpen auf Hocheffizienzpumpen wurden auch die investiven Maßnahmen inkl. Betrachtung der Wirtschaftlichkeit im Bericht dokumentiert. Bei den Kliniken Nordoberpfalz wurden konkret die Installation von BHKW und PV-Anlagen bei einigen Standorten aus energetischer und wirtschaftlicher Sicht empfohlen.
7. Abschlussbesprechung
Zum Ende präsentiert das IfE die Ergebnisse aus den Energieaudits vor Ort und kommunizierte in diesem Zuge auch das weitere mögliche Vorgehen hinsichtlich der generierten Maßnahmen an die zuständigen Mitarbeiter. Aufbauend auf dem Energieaudit ist eine individuelle und detaillierte Betrachtung der investiven Maßnahmen für jeden Standort unabdingbar.
Laufzeit des Projektes:
Mai 2015 bis März 2016
Projektleiter:
Thomas Gollwitzer, Ingo Endres
Projektpartner:
Kliniken Nordoberpfalz AG
Herr M. Sc. Johannes Stierstorfer (Technischer Leiter)
Die Kliniken Nordoberpfalz AG wurde am 13. November 2006 gegründet und betreibt mehrere Akutkrankenhäuser und medizinische Einrichtungen in der Oberpfalz. An den insgesamt acht Standorten sind rund 2.700 Mitarbeiter beschäftigt.
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