Ziel dieses interkommunalen Energiekonzepts ist die Steigerung der Energieeffizienz von 12 kommunalen Kläranlagen und Möglichkeiten zur Klärschlammverwertung aufzuzeigen, siehe auch Klärschlammkonzept Bamberg. (siehe auch Klärschlammkonzept Bamberg)

Im Zuge dessen wird der IfE-Kläranlagencheck angewandt, welcher sich aus verschiedenen Berechnungs- und Analyseverfahren zur Effizienzsteigerung an abwassertechnischen Anlagen zusammensetzt. Der IfE-Kläranlagencheck kann grob in drei Teilbereiche gegliedert werden:

  • Energiecheck,
  • Ausarbeitung von Einsparmaßnahmen und
  • Steigerung der dezentralen Energieerzeugung und Energieeigennutzung.

Im ersten grundlegenden Verfahrensschritt wird ein Benchmark zur energetischen Ist-Situation auf Basis des Energiecheck nach DWA-A-216 erstellt. Durch diese energetische Bestandsaufnahme kann der spezifische Energiebedarf mit anderen Kläranlagen von gleicher Größe und Verfahren verglichen werden.
Potentiell einzusparende Energiemengen können anhand von Toleranz- und Zielwerten des spezifischen Verbrauchs abgeschätzt werden.

Im zweiten Schritt des IfE Kläranlagenchecks werden verschiedene Energieeinsparmöglichkeiten definiert. In vielen Fällen kann durch Erneuerung der Belüftungs- und Pumptechnik, sowie durch Frequenzsteuerung eine Energieeinsparung erreicht werden. Zudem kann ein verbessertes Lastmanagement zur Reduktion von Strombezugsspitzen führen. Diese bilden häufig einen nicht unerheblichen Anteil am Strombezugspreis, welcher unter Umständen ohne kostenintensive Maßnahmen verringert werden kann.

Eine ausführliche Analyse der dezentralen Stromerzeugung wird im dritten Schritt erstellt. Möglichkeiten zur Stromeigennutzung an kommunalen Abwasseranlagen bieten PV, Wasserkraft, Windkraft und Klärschlammfaulung. Diese werden im IfE Kläranlagencheck bewertet und berechnet. Durch dieses Vorgehen können innovative und nachhaltige Konzepte konstruiert werden. Zusätzlich werden in die Betrachtung der Energiesysteme weitere energietechnische Aspekte aufgegriffen, wie zum Beispiel die Integration der Techniken in den Strommarkt 2.0.
Parallel zu den genannten Maßnahmen werden im IfE Kläranlagencheck auch Vor-Ort Besichtigungen durchgeführt. Diese haben zum Ziel, gemeinsam mit den Klärwärtern, Möglichkeiten zur Energieeinsparung zu diskutieren. Zusätzlich gilt es einen Überblick zur Anlagentechnik zu erhalten. Die Erkenntnisse des IfE-Kläranlagenchecks werden für jede Kläranlage des Energiekonzepts in einem Anlagensteckbrief zusammengefasst.

Ausblick:
Aufbauend auf den IfE Kläranlagencheck wird an einigen Standorten eine umfassende Energieanalyse zur Reduktion des Energiebedarfs empfohlen. Wesentlicher Bestandteil der Energieanalyse ist eine detaillierte Erhebung und Bewertung der Energiesituation einer abwassertechnischen Anlage.

Laufzeit des Projektes:
Januar – Juni 2018

Projektleiter:
Thomas Gollwitzer, Michael Kastner

Projektpartner:
Markt Moosbach

Der Markt Moosbach und weitere Kommunen planen, die Energieeffizienz in den kommunalen Kläranlagen durch Verwertung des Klärschlammes und Optimierung der Prozessabläufe zu steigern um somit die zukünftig zu erwartenden Probleme der Klärschlammentsorgung zu mildern.

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