Kommunen informieren sich in Freilassing zur Energieversorgung
Dieses Mal informierten sich die teilnehmenden Kommunen des
Energieeffizienz-Netzwerks Berchtesgadener Land über Arealnetze (Strom- und Wärmeversorgung) und durften dazu zu Gast bei der Stadt Freilassing sein. Bürgermeister Josef Flatscher, freute sich die Kommunalvertreter begrüßen zu dürfen und betonte die Wichtigkeit solcher Projekte in der Region.
Christoph Vögerl vom Netzwerkträger, dem Institut für Energietechnik (IfE), berichtete gemeinsam mit den Teilnehmern über die verschiedenen Projekte der Netzwerk-Kommunen. So musste Bürgermeister von Bayerisch Gmain, Armin Wierer berichten, dass die Umsetzung zur Nutzung des Klärgases im BHKW (Blockheizkraftwerk) schwieriger wird, da hier vom Gesetzgeber die Grenzwerte geändert wurden. Christian Reiter, Geschäftsleiter der Stadt Laufen zeigte sich erfreut über das vergangene Netzwerktreffen zum Thema Beleuchtung, „die Tiefgarage im Rathaus soll auf LEDBeleuchtung umgestellt werden, wofür sich das letzte Treffen dankenswerterweise als überaus hilfreich erwiesen hat“. Aus Schönau am Königssee berichtet Geschäftsleiter Andreas Huber, dass die Beleuchtungssanierung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde, da die Sportplatz- und Turnhallensanierung an Vorrang gewonnen hat. „Das BHKW am Schulcampus wurde bereits in Betrieb genommen, womit der gesamte Schulkomplex versorgt werden soll“, konnte Herr Walch, Geschäftsleiter der Gemeinde Bischofwiesen mitteilen.
Abschließend zum Sachstandsbericht des Netzwerks informierte Herr Vögerl die Netzwerkteilnehmer über verschiedene Angebote des IfE und aktuelle Förderprogramme, die die Kommunen nutzen können und sollten. Hierzu ergänzte Netzwerkmoderator Dr. Willie Stiehler, von der Energieagentur Südostbayern GmbH, welche Kommunen den in der Region Zuschlag zum Förderprojekt „Energiecoaching PLUS“ erhalten haben.
Als Einstieg in den fachlichen Teil des Netzwerktreffens referierte das IfE über die gesetzlichen Unterschiede bei Kundenanlagen und geschlossene Verteilernetze. Kundenanlagen im klassischen Sinn betreffen die Energieversorgung einer kleineren Einheit wie beispielsweise ein Mehrfamilienhaus. Diese Anlagen können aber auch auf größere Areale ausgeweitet werden und werden damit zur sogenannte „Quartiersversorgung“. Wichtig hierfür ist der Betrieb von dezentralen Stromerzeugungsanlagen (Photovoltaikanlagen), eine hohe Stromabnahmedichte und eine hohe Stromeigennutzungsquote. Ob das Quartier in Freilassing diese Voraussetzungen erfüllt, wurde zunächst vom IfE geprüft und der Stromsowie Wärmebedarf ermittelt. Daraus wurde dann ein sinnvoller Strom- & Wärmeverbund mit der Mittelschule, der Grundschule und dem Badylon in Freilassing beschlossen. Durch das Zusammenspiel der PV-Anlagen und des BHKWs in der Energiezentrale am Klärwerk wird ein Autarkiegrad von ca. 90% in diesem Areal in Freilassing erreicht, worauf die Stadt zurecht sehr stolz sein kann.
Die Bayernwerk Netz GmbH, vertreten durch Herr Roland Schnaitmann informierte die Teilnehmer über die rechtlichen Aspekte im Zusammenhang mit Arealnetzen, da die Kommunen bei der Umsetzung einer Quartiers-/Arealversorgung vielschichtige Herausforderungen mit Gesetzen und Verordnungen zu beachten haben.
Rainer Wagner, Betriebsleiter des Energieverbund Freilassing (ENVER) führte zum Abschluss des informativen Treffens die Netzwerk-Teilnehmer noch durch die neue Energiezentrale mit dem Blockheizkraftwerk (BHKW) und der Hackschnitzelanlage.
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