Mit dem Anliegen des schrittweisen Aufbaus eines CO2-neutralen und von Energielieferungen Dritter unabhängigen Energiehaushalts im eigenen Gemeindegebiet, wandte sich der Markt Holzkirchen an das Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. Energieeinsparmaßnahmen und der Ausbau erneuerbarer Energien sollen künftig für eine nachhaltige Energieerzeugungs- und Energieversorgungsstruktur sorgen. Im Zeitraum von November 2019 bis März 2020 wurde in 5 Abstimmungsrunden und in enger Abstimmung mit den regionalen Akteuren ein Teil-Energienutzungsplan erstellt.

Der Teil-Energienutzungsplan umfasst

  • eine umfassende Bestandsaufnahme der derzeitigen Energie- und Verkehrsinfrastruktur mit einer detaillierten Energie- und CO2-Bilanz in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr
  • ein digitales Energiemodell mit gebäudescharfem Wärmekataster sowie gebäudespezifischer Analyse des Sanierungspotenzials
  • eine standortspezifische Potenzialanalyse zur Ermittlung der möglichen Energieeinsparungen in den Verbrauchergruppen private Haushalte, kommunale Liegenschaften und Wirtschaft
  • einen Maßnahmenkatalog mit konkreten Projekten zur weiteren Umsetzung
  • die detaillierte technische und wirtschaftliche Prüfung ausgewählter Projekte

So wurde zunächst der Ist-Zustand analysiert und ein 3D-Modell des Marktes Holzkirchen erstellt. Auf Basis dieses Modells und einer gebäudescharfen Potenzialanalyse, konnten konkrete Projektideen zu den Themen Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbarer Energien entwickelt werden. Diese wurden in einem lokal greifbaren und realistisch umsetzbaren Maßnahmenkatalog zusammengefasst.  

Weiterführend folgten Quartiersbetrachtungen der Neubaugebiete, des Bahnhofsquartiers und der Sportstätten des Gemeindegebietes. Diese Quartiere wurden beispielhaft technisch und wirtschaftlich detailliert betrachtet und sinnvolle Maßnahmenvorschläge erarbeitet.

Der Energienutzungsplan wurde zu 70% durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (StMWi) gefördert.

Mit Hilfe des Energienutzungsplans wurde eine Grundlage für weitere konkrete Umsetzungsprojekte geschaffen. Wie vom Marktrat beschlossen, sollen die vorgeschlagenen Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden. Auch für die praxisbezogene Weiterentwicklung im Rahmen der Umsetzungsbegleitung ist eine Anschlussförderung (70%) möglich.

Auftraggeber

Markt Holzkirchen

Laufzeit des Projekts

November 2018 – März 2020

Projektleiter

Christoph Vögerl, M.Sc.

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